Biber
die Landschaftsgestalter
Nachdem in Ostwürttemberg 1846 der wohl letzte Biber im Land geschossen wurde, kehrte er seit Beginn des neuen Jahrtausends schrittweise wieder zurück. Über 5.500 Biber gibt es mittlerweile wieder in Baden-Württemberg, mittlerweile fast flächendeckend. Die Nager breiteten sich von Bayern kommend entlang der Donau und ihren Nebenflüsse sowie aus der Schweiz und Frankreich kommend vom Hochrhein und seinen Nebenflüssen aus. Auch inserer Region ist er längst angekommen und breitet sich entlang der großen und kleinen Fließgewässer weiter aus.
Zum Glück ist der Biber zurück
Biber sind hervorragende Landschaftsgestalter und Ökosystem-Ingenieure, die Bäche, Flüsse, Weiher und Seen renaturieren. Biber bauen Dämme, um Wasser zu stauen und es bilden sich Biberteiche – also stille Gewässer inmitten eines Fließgewässers, wo neues Leben geschützt entstehen kann. Die Staugewässer führen zu Baumsterben und Schlammflächen, wo sich Unterwasserpflanzen und reiches Uferleben entwickeln können. Sie fällen Bäume, wobei Lichtungen entstehen und mehr Licht zum Waldboden dringt. Dadurch nehmen Blütenpflanzen, Gräser und Kräuter zu. Der Biber lässt vielfältige Lebensräume entstehen, wovon viele zum Teil sehr seltene Tierarten profitieren und die Artenvielfalt ansteigt.
Der BUND als Konflikt-Manager
Der BUND Baden-Württemberg berät die Landesverwaltung in Sachen Biber-Management, seit die ersten Biber wieder zurück sind. Vorrangiges Thema ist die Entschärfung von Konflikten, die durch die Veränderung von Gewässer- und Ufer-Landschaft entstehen. Meistens handelt es sich um kleinere Schäden, wie kleinflächiger Verbiss von Gehölzen oder Baumfällungen. Wenn der Biber jedoch die Funktion von Fischteichen, Kläranlagen oder Wasserkraftwerken beeinträchtigt oder Schäden an gewässernahen Gebäuden verursacht, reichen Beratungen nicht aus.
In den letzten Jahren hat die Landesregierung ein landesweites Biber-Management mit Biberbeauftragten bei den Regierungspräsidien und Biberberater*innen auf Landkreisebene aufgebaut. Die Biberberater*innen beim Landratsamt sind erste Adresse bei Problemen mit dem Biber und vermitteln teilweise auch Material für Baum- und Feldschutz.
Biberbeauftrage für unsere Region:
Bettina Saettele
Tel.: 07743/933369212 oder handy 0174/3012716
saettele-biberfragen(at)t-online.de
Die BUND-Position von 2011 zum Biber finden sie hier. Sie werden auf die Seite des BUND-Baden-Württemberg weitergeleitet.
Beobachtungstipp
Den Biber können Sie in gewässerreichen Landschaften und naturnahen Flussabschnitten beobachten. Auch an siedlungsnahen Gräben oder Fischteichen könnten Sie einem Biber begegnen.