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Wespen, Hornissen und Bienen

Bild: Katharina Baudis/BUND

Besonders in den Sommermonaten können die kleinen Hautflügler unsere Nerven strapazieren. Doch sollte sich jede*r erstmal informieren, bevor versucht wird, die Tiere auf eigene Faust zu vertreiben. Denn die Insekten sind uns auch sehr nützlich!

Wespen

Bei Wespennestern genügt häufig eine einfache Absicherung des Nestes. Vor der endgültigen Entfernung eines Wespennestes sollte man erst einmal gründlich darüber nachdenken, ob das Nest nicht doch toleriert werden kann. Denn viele Wespenarten leisten einen wichtigen Beitrag als Nützlinge im Garten, indem sie diverse andere "störende" Insekten, wie Mücken und Fliefgen in großen Mengen an ihren Nachwuchs verfüttern. Sie sind somit - trotz ihres schlechten Rufs - wertvolle Nutztiere für den Menschen! Mit den richtigen Argumenten können Betroffene nach einer entsprechenden Aufklärung meistens von einer Schonung des Wespenvolkes überzeugt werden.

Hornissen

Die einheimische Hornisse (Vespa crabro) zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten.

Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht zerstört werden! Ausnahmen/Befreiungen von den Schutzbestimmungen dürfen nur von den zuständigen Behörden für Naturschutz und Landschaftspflege ausgesprochen werden. Ein Verstoß gegen diese Schutzbestimmung kann mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld geahndet werden.

Die Hornisse (Vespa crabro) wird vielfach heute noch als gefährlich eingestuft und stößt oft auf Ablehnung. Daran sind häufig falsche Vorstellungen über Verhaltensweisen der Hornissen und die Wirkung ihrer Stiche schuld. "Sieben Hornissenstiche töten ein Pferd, drei einen Erwachsenen und zwei ein Kind". Dieser Irrglaube hat sich seit Generationen gehalten und wohl dazu geführt, dass in manchen Gegenden die Hornissen durch gnadenlose Verfolgung recht selten geworden sind. In vielen Regionen Mitteleuropas ist die Hornisse mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht.

Hornissen sind friedfertige Tiere, die nicht grundlos angreifen, sondern nur wenn sie ihr Nest oder ihre Königin bedroht sehen. Sie sind sogar scheuer als Honigbienen und ziehen es immer vor, einem Konflikt durch Flucht auszuweichen. Wissenschaftlich ist längst erwiesen, dass Stiche von Hornissen nicht gefährlicher sind, als die von Bienen und Wespen. Bedingt durch ihre beachtliche Größe und die lauten Fluggeräusche lösen Hornissen oft unbegründete Ängste aus. Wer dann, um die Tiere abzuwehren, um sich schlägt, könnte eventuell gestochen werden. Für den gesunden Menschen stellt ein Hornissenstich keine besondere Gefahr dar.

Sollte eine Umsiedlung von Hornissennestern unvermeidlich sein, wenden Sie sich bitte für nähere Informationen an die Fachleute der Unteren Naturschutzbehörden. In unserer Region sind die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig.

Tuttlingen: Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Tuttlingen, Bahnhofstr. 100, 78532 Tuttlingen, 07461/926- 5715 bzw. 5720, umwelt(at)landkreis-tuttlingen.de sowie Herr Reiser unter der Handynummer: 0178/9052791.

Weiterleitung zur Internetseite der UNB Tuttlingen.

Rottweil: Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Rottweil, Königstr. 36, 78628 Rottweil, Herr Klein Tel. 0741 244-8165, philipp.klein(at)landkreis-rottweil.de

Weiterleitung zur Internetseite der UNB Rottweil.

Schwarzwald-Baar-Kreis: Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, Dr. Hans-Peter Straub, Naturschutz, Am Hoptbühl 5, 78048 Villingen-Schwenningen, +49 7721 913 7618, H.Straub(at)lrasbk.de

Weiterleitung zur Internetseite der UNB Schwarzwald-Baar-Kreis.

Beachten Sie: Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Wespen- oder Hornissennestes, darf nicht ohne die Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde erfolgen!

Bienen

Mangelnde Artenkenntnis führt leider oft dazu, dass Schwärme der (Honig-)biene irrtümlich für Wespen oder Hornissen gehalten werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann folgen Sie diesem Link.

Sollte Ihnen ein Schwarm Honigbienen begegnen, dann nehmen Sie Kontakt zu einer/m örtlichen Imker*in auf. Er/sie wird den Schwarm gerne einfangen und pflegen. In freier Wildbahn können Honigbienen leider nicht mehr überleben. Zu groß sind die Belastungen durch Parasiten geworden. Sie sind tatsächlich auf die Unterstützung und Pflege durch fachkundige Menschen angewiesen.

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